1,5 Millionen Euro für die Erforschung fairer KI-Verfahren im städtischen Umfeld
Das Projekt “Consequences of Artificial Intelligence for Urban Societies: Using Impact-Aware AI to Make Smart Cities Socially Equitable”, kurz CAIUS, untersucht die Chancen und Risiken für den Einsatz intelligenter Systeme bei der Stadt- und Verkehrsplanung. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt - eine Kooperation der Hochschule der Medien (HdM) mit der Universität Mannheim - mit 1,5 Millionen Euro. Für die HdM leitet Prof. Dr. Kai Eckert das Projekt.
Das Projekt CAIUS beginnt 2021 und läuft über vier Jahre. Es ist eines von acht interdisziplinären und internationalen Forschungsverbünden aus den Gesellschafts- und Technikwissenschaften, die sich dem Spannungsfeld Künstliche Intelligenz (KI) und Gesellschaft widmen, die die VolkswagenStiftung nun mit insgesamt rund 12 Millionen fördert.
KI-Systeme als Treiber von “Smart Cities”
Welche Chancen bietet KI? Wo liegen Risiken? Und vor allem: Was bedeuten neue Technologien für die Gesellschaft und für jeden einzelnen? Zur Beantwortung dieser Fragen, die neben den technischen auch die ethischen, moralischen und normativen Folgen der Entwicklungen betrachten, muss auch die Wissenschaft beitragen. Die Förderung der VolkswagenStiftung hat das Ziel, die fach- und länderübergreifende Forschung zur verantwortungsvollen Weiterentwicklung von KI-Systemen zu stärken.
Das Projekt CAIUS rückt dabei KI-Systeme in den Fokus, die bei der effizienten Verteilung knapper öffentlicher Ressourcen helfen sollen und ein zentraler Treiber von sogenannten “Smart Cities” sind. Diese Systeme können unintendierte gesellschaftliche Konsequenzen haben, indem sie soziale Ungleichheiten verstärken. Derartige Konsequenzen sollen im Rahmen von CAIUS identifiziert und analysiert werden.
Parkplätze und Verkehrskontrolle
Zwei Anwendungsfälle werden dabei von Praxispartnern in der Metropolregion Rhein-Neckar begleitet: die dynamische Bepreisung von Parkplätzen und die Verkehrskontrolle durch Internet-of-Things-Sensoren. Die Ergebnisse tragen zur Erforschung von Interaktionen zwischen Menschen und KI bei und dienen gleichzeitig zur Ableitung allgemeiner Richtlinien zur ethischen Implementierung KI-basierter Entscheidungssysteme in städtischen Kontexten.
Prof. Dr. Kai Eckert ist stellvertretender Direktor des Institute for Applied Artificial Intelligence (IAAI) an der Hochschule der Medien und hat eine Forschungsprofessur im Bereich der Informationswissenschaften inne, einem der forschungsstärksten Bereiche der Hochschule. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Open Data und Data Science. An der Universität Mannheim sind Prof. Dr. Frauke Kreuter, Dr. Ruben Bach, Dr. Christoph Kern (Sozialwissenschaften) und Prof. Dr. Heiner Stuckenschmidt (Informatik) die Partner bei CAIUS.
Zur VolkswagenStiftung
Die VolkswagenStiftung ist eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Mit einem Fördervolumen von insgesamt etwa 150 Millionen Euro pro Jahr ist sie die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine der größten Stiftungen hierzulande überhaupt. Ihre Mittel vergibt sie ausschließlich an wissenschaftliche Einrichtungen.