Künstliche Intelligenz - wo stehen deutsche Startups?

Studie beleuchtet das Startup-Ökosystem im Bereich Künstliche Intelligenz in Deutschland

Mit Unterstützung des IAAI und dem KI Bundesverband veröffentlichte der Bundesverband Deutsche Start-ups e.V. und der Tech Incubator der Deutschen Telekom hubraum 2020 die Studie “Künstliche Intelligenz - wo stehen deutsche Startups?”.

Von nun an plant das IAAI, jährlich eine Studie in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Start-ups e.V. durchzuführen. Die nächste Veröffentlichung ist für das Jahr 2021 vorgesehen.

Die Studie 2020 beleuchtet, wie das deutsche Startup-Ökosystem im Bereich Künstliche Intelligenz aufgestellt ist. Dabei werden dessen Stärken und Herausforderungen beleuchtet, ein internationaler Vergleich mit der Startup-Nation Israel gezogen und konkrete Empfehlungen abgeleitet.

Die Studie ist das Ergebnis einer bisher einzigartigen Kollaboration, die Startup-, Technologie- und KI-Know-How zusammenbringt. Vorgestellt wurden die Ergebnisse im Rahmen der IFA in Berlin.

Zu folgenden sechs Kernergebnissen kommt die Studie:

  1. KI-Startups sind Innovatoren für die deutsche Wirtschaft:
    • 74 Prozent kooperieren mit etablierten Unternehmen – im allgemeinen Durchschnitt sind es nur 67 Prozent.
  2. Transfer aus der KI-Forschung in die Praxis ist ausbaufähig:
    • Der Vergleich mit dem Top-Ökosystem Israel zeigt, dass es in Deutschland trotz eines hohen Forschungsoutputs im Bereich KI noch zu wenige KI-Startups gibt.
  3. Fokus auf B2B aber viele unbesetzte Anwendungsfelder:
    • 63 Prozent der deutschen KI-Startups haben einen klaren Fokus auf Geschäftskunden und richten sich stark an den Bedürfnissen der heimischen Industrie aus. So sind viele wichtige Anwendungsfelder wie Bildung oder Cybersecurity bisher kaum besetzt.
  4. Technik im Mittelpunkt:
    • Während sich israelische Startups stark auf die Entwicklung von Lösungen in konkreten Branchen oder Funktionsbereichen (Vertrieb, Personalwesen) konzentrieren, werden hierzulande Geschäftsmodelle häufiger ausgehend von den technischen Möglichkeiten der Datenanalyse entwickelt.
  5. KI-Startups benötigen mehr Kapital:
    • Weit mehr als jedes zweite KI-Startup (58 Prozent) möchte sich durch Venture Capital finanzieren – bisher haben aber nur 21 Prozent Wagniskapital erhalten. In Israel sind die Investitionen in KI-Startups pro Kopf etwa 30-mal so hoch wie in Deutschland.
  6. Startups plädieren für stärkeren Praxisbezug ethischer Debatten:
    • Das Thema Ethik und die Grenzen des Einsatzes von KI spielen für das Startup-Ökosystem in Deutschland eine wichtige Rolle. Startups wünschen sich dabei vor allem eine Versachlichung der Debatte und einen stärkeren Fokus auf konkrete Anwendungsfelder.

Die vollständige Studie 2020 kann beim Bundesverband Deutsche Start-ups e.V. heruntergeladen werden: https://deutschestartups.org/research/projektuebersicht/