01 June, 2023
Kerstin Lauer
Janina Gabrian

Forschungsprojekt AIEDN: Der Lernassistent der Zukunft?

(Fotos: Projektteam)

Am Institute for Applied Artificial Intelligence der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) beschäftigen sich Forschende mit dem Einsatz semantischer Künstlicher Intelligenz in Form eines Lernassistenten in der schulischen Bildung. In einer Studie mit Schülerinnen und Schülern haben sie untersucht, ob die KI individuelle Fragen während des Lernprozesses beantworten kann, um ein tieferes und schnelleres Verständnis von Lerninhalten zu ermöglichen.

Die Studie ist Teil des Verbundprojektes “AIEDN - AI Education”. Der KI-Lernassistent wurde einem Projekt-Partner, der thingsThinking GmbH, entwickelt. Dank der semantischen KI namens “semantha®” konnte der Lernassistent Texteingaben auf Bedeutungsebene verstehen und den Schülern passende Erklärungen aus den Lernvideos von Mathematik-YouTuber Daniel Jung anzeigen.

An der Studie haben rund 300 Schülerinnen und Schüler der 9. und 11. Jahrgangsstufe aus vier Schulen, darunter zwei Gymnasien und zwei Realschulen, beteiligt. Sie haben an einem speziell für die Studie entwickelten Mathematik-Test teilgenommen, bei dem sie den KI-Lernassistenten nutzen konnten. Eine Woche später wiederholten sie den Test ohne Hilfsmittel. Neben den Tests wurden in Umfragen und Interviews qualitative Daten gesammelt, um den Lernassistenten optimal an die Bedürfnisse der Lernenden anzupassen.

Auswertung und Ausblick

Die Auswertung der Studienergebnisse läuft derzeit. “Diese wird Aufschluss über die Lernwirkung des KI-Lernassistenten geben und die weitere wissenschaftliche Entwicklung des Prototyps leiten”, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Jürgen Seitz an. Der Forschungsbericht soll im Oktober 2023 erscheinen. Seitz lobt die Bereitschaft der Bildungseinrichtungen, neue Wege zu gehen. Das Projekt AIEDN wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Rahmen der Innovationsförderung des Programms Invest BW bis November 2023 mit knapp 450.000 Euro gefördert.


Die Verbundpartner